Kommunikation ist alles
Lange wurde angenommen, dass eine gesunde Lunge steril sei. Doch durch Studien konnte belegt werden, dass auch die Lunge mit Mikroorganismen bevölkert ist. Ähnlich wie im Darm finden sich auch in den gesunden Atemwegen eine Mischung aus Viren, Bakterien und Pilze, die das Lungenmikrobiom bilden. Das unterscheidet sich zwar von der Darmflora und den dort lebenden Mikroorganismen, jedoch findet, laut Forschung, ein ständiger Austausch statt. Offenbar kommunizieren die beiden Mikrobiome miteinander und bilden so den Grundstock für ein funktionierendes Immunsystem.
Das Lungenmikrobiom
Durch die Atemluft kommen ständig Mikroorganismen in die Lunge. Handelt es sich dabei um gefährliche Keime, versucht das Immunsystem diese so gut es geht unschädlich zu machen. Über die Flimmerhärchen in den Bronchien werden Erreger abtransportiert und durch Husten oder Niesen ausgeschieden. In einer gesunden Lunge befinden sich Aufnahme und Ausscheidung der Mikroorganismen im Gleichgewicht. Die Zusammensetzung des Lungenbiotops ist im gesunden Zustand, ähnlich wie im Darm, ausgesprochen vielfältig.
Schwächt sich die Vielfalt sowohl der Darm- als auch der Lungenbesiedlung ab, kann es leichter zu akuten oder chronischen Erkrankungen kommen. So kann in der Humanmedizin, beispielsweise bei Asthma, eine Veränderung des Lungen- und des Darmmikrobioms nachgewiesen werden.
Ebenfalls gibt es laut Untersuchungen auch einen Zusammenhang zwischen der Schwere einer Lungenerkrankung und der Veränderung des Lungenmikrobioms.
Gesunder Darm – gesunde Lunge?
Ein ausgeglichenes, gesundes Darmmikrobiom hat einen großen Einfluss auf die Vitalität und Immunabwehr, das ist schon länger bekannt. Nun belegen Studien, dass sich die Zusammensetzung der Darmflora auch auf die Lunge auswirkt.
Über die Blutbahn gelangen Darmbakterien in die Atemwege und beeinflussen so die Besiedlung des Lungenmikrobioms. Außerdem produzieren die stoffwechselaktiven Mikroorganismen kurzkettige Fettsäuren, die ebenfalls über das Blut zur Lunge transportiert werden. Diese kurzkettigen Fettsäuren liefern den Schleimhäuten der Atemwege Energie, aber vor allem stabilisieren sie die Immunabwehr und wirken entzündungshemmend.
Studien zeigen aber auch, dass Atemwegsinfektionen die Zusammensetzung der Darmflora stören können. In der Humanmedizin wird auch deswegen (besonders im Winter) eine gesunde und ausgewogene Ernährung empfohlen. Eine Empfehlung, die sicher auch für unsere Haus- und Nutztiere angewandt werden kann.
Besonders Antibiotika können die Darmflora und damit auch das Lungenmikrobiom negativ beeinflussen. Denn die antibiotische Behandlung bekämpft auch die nützlichen Mikroorganismen. Zwar kann sich das Darmmikrobiom davon erholen, laut Studien kann dies aber bis zu einem halben Jahr dauern.
Somit liegt es auf der Hand, dass Antibiotika nur im Ernstfall zum Einsatz kommen sollten. Krankheiten möglichst vorzubeugen und eine frühzeitige Unterstützung, beispielsweise durch Phytotherapie, sind also die deutlich bessere Alternative.
Weitere Informationen zur natürlichen Unterstützung der Atemwege Ihrer Tiere finden Sie hier.