Gesundheit aus der Wildnis: Wilde Insektenabwehr

Ohne schützenden Stall oder gezielte Bekämpfungsmaßnahmen durch den Menschen sind Wildtiere Ektoparasiten schutzlos ausgeliefert, möchte man meinen. Doch tatsächlich haben einige von ihnen sehr ausgeklügelte Abwehrstrategien, wenn es um Fliegen, Mücken, und andere Lästlinge geht.

Abwehren, ausweichen und abtauchen

Das ist die Devise einiger Wildtiere, um sich vor Ektoparasiten zu schützen. Das kennen wir auch von unseren Haustieren. Heftiges Schlagen mit den Beinen, dem Schweif oder dem Kopf ist sicher den meisten Tierhaltern von Rindern oder Pferden bekannt. Doch einige Wildtiere gehen noch weiter. So ziehen zum Beispiel wilde Pferde zu windigen Hügeln, wenn die Fliegen zu lästig werden, da dort die Fliegen durch den Wind nicht so gut landen können und vertrieben werden. Die im Wald lebenden malaiischen Elefanten dagegen machen sich sogar Fliegenklatschen aus Palmblättern, die sie zur besseren Abwehr von Fliegen nutzen. Außerdem können Elefanten ihre Haut so fest zusammenkneifen, dass die kleinen Plagegeister in den Hautfalten zerquetscht werden. Eine andere Form der Fliegenabwehr ist es unterzutauchen. So verbringen beispielsweise Tiger und Jaguare den Großteil des Tages im Wasser und halten nur den Kopf über der Wasseroberfläche.

Einreiben und wälzen

Kapuziner ÄffchenZudem wälzen sich einige Wildtiere auch in Schlamm oder Sand um einerseits bereits vorhandene Ektoparasiten wieder los zu werden und um sich andererseits vor deren Stiche oder Bisse zu schützen. Besonders raffiniert ist hierbei das Kapuzineräffchen, das sich ganz gezielt mit bestimmten Pflanzen einreibt. Bevorzugt verwenden die kleinen Äffchen hierbei Citrusarten, da die enthaltenen ätherischen Öle insektizide, schmerzlindernde und antimikrobielle Eigenschaften haben. Bei Kapuzineräffchen, die in Gefangenschaft leben, wurde beobachtet, dass sie alles was nach Zitrone riecht nutzen, um sich damit einzureiben, sogar Seife mit Zitronenduft.

Wirkungsvolle Düfte

Der gemeine Star dagegen setzt schon beim Nestbau auf Schädlingsbekämpfung. So wird beobachtet, dass der männliche Star frische grüne Pflanzen ins Nest bringt und diese lose einflicht. Hierbei setzt er überwiegend auf Schafgarbe oder Goldrutenarten. Diese Pflanzen sind besonders aromatisch und enthalten in großer Menge ätherische Öle. In Versuchen, bei denen die frischen Pflanzen aus den Nestern entfernt wurden, konnte festgestellt werden, dass die Starenküken deutlich stärker mit Milben befallen waren als die Küken, bei denen die frischen Pflanzen nicht entfernt wurden.

Unterstützung im Stall

Wie man sieht haben auch Wildtiere bewährte Strategien, um sich vor Lästlingen zu schützen. Um unsere domestizierten Haustiere zu schützen, empfiehlt es sich auch im Stall umfassende Maßnahmen zu ergreifen. Durch frühzeitige Bekämpfung, gute Belüftung und regelmäßiges Ausmisten kann hier schon vorbeugend viel erreicht werden. Bei hohem Fliegendruck gerade jetzt im Sommer sollten aber auch Sofortmaßnahmen zur Abwehr ergriffen werden.

BremsenFrei von Dr. Schaette beispielsweise übertüncht den Eigengeruch der Tiere mit natürlichen Wirkstoffen wie Lavandinöl und Geraniol und hält so die Lästlinge fern. Erfahrungsgemäß kann BremsenFrei vor dem Melken versprüht werden, dass Tier und Mensch hier weniger befallen werden Es kann aber auch direkt über den leeren Liegeboxen versprüht werden, um die Fliegen hier zu verjagen, dass die Tiere in Ruhe liegen können, wenn sie zum Beispiel von der Weide hereinkommen.

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