Gesundheit aus der Wildnis: Hygieneverhalten im Tierreich

Zum Ausbruch einer Krankheit braucht es zunächst den krankmachenden Erreger und diese gibt es in großer Vielfalt. Bakterien, Viren, Parasiten usw. sind überall in unserer Umgebung zu finden. Jedoch kommt es glücklicherweise eher selten zum Ausbruch einer Krankheit. Dafür ist in erster Linie natürlich das Immunsystem verantwortlich und das wiederum wird von vielen Faktoren wie Alter, Ernährungszustand, Stress etc. beeinflusst. Doch auch das individuelle Verhalten leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung des Organismus. So weiß spätestens jetzt jeder, wie wichtig regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist, um eine Infektion zu vermeiden und auch im Tierreich kann Hygieneverhalten beobachtet werden.

Auch Schimpansen und Bienen achten auf Hygiene und Sauberkeit

Die berühmte Verhaltensforscherin Jane Goodall beschreibt, dass „die Schimpansen in Gombe eine instinktive Abscheu davor zu haben scheinen, durch Exkremente verschmutzt zu werden“. Sie entfernen Kot mittels einer Hand voll Blätter und wischen sich sauber, wenn sie mit Urin, Blut oder Schlamm beschmutzt sind, um sich so vor möglichen Infektionsquellen zu schützen.

Doch nicht nur Säugetiere achten auf Sauberkeit auch die Honigbiene beispielsweise ist für ihr Hygieneverhalten bekannt. Die Arbeiterinnen, die für die Brut zuständig sind, können kranke Brut im Larven- oder Puppenstadium erkennen. Sie entfernen dann den Deckel der entsprechenden Zelle und bringen die Larve oder Puppe aus dem Nest. Bei den asiatischen Bienen auf den Philippinen wurde sogar festgestellt, dass sie die Zellen mit einem antiseptischen Wachs versiegeln, um Virusinfektionen unter Kontrolle zu halten.

Bienenwaben

Keimdruck reduzieren

Es zeigt sich also, dass Hygiene und Sauberkeit helfen, um den Keimdruck zu reduzieren und somit das körpereigene Mikrobiom zu schützen. Das haben auch Wildtiere erkannt.

Leider verfügen unsere Kühe nicht über antiseptisches Wachs und können als domestizierte Tiere auch nicht einfach den Standort wechseln, wenn das Infektionsrisiko zu hoch wird. Daher müssen wir als Tierhalter durch Hygienemaßnahmen für möglichst geringen Keimdruck sorgen.

Denn wie im vorangegangenen Artikel beschrieben, bietet das körpereigene ausgeglichene Mikrobiom umfassenden Schutz vor pathogenen Keimen, jedoch nicht unendlich.

Daher ist es gerade jetzt in der heißen Jahreszeit enorm wichtig durch umfassende Hygienemaßnahmen Eutererkrankungen vorzubeugen.

Achten Sie daher besonders jetzt auf gründliche Liegeboxenpflege, optimierte Fütterungs- und Euterhygiene und unterstützen Sie das natürliche Euter-Mikrobiom zusätzlich durch Prebiotika.