Große Anforderungen an kleine Ferkel
Saugferkel haben einen unbändigen Lebenswillen, doch bei immer größer werdenden Würfen steigen auch die Anforderungen. Dabei werden gerade in den ersten Lebenstagen und beim späteren Absetzen die Weichen für eine erfolgreiche Mast gestellt. Deswegen ist es wichtig die kleinen Ferkel hier so gut es geht zu unterstützen.
Ein guter Start
Um den Ferkeln einen möglichst guten Start ins Leben zu bieten, muss schon vor der Geburt angesetzt werden. Hier ist es wichtig eine für die Sauen angepasste Fütterung zu fahren und den Allgemeinzustand regelmäßig zu überprüfen. Auch oder viel mehr besonders im geburtsnahen Zeitraum müssen die Sauen und der Geburtsverlauf stetig kontrolliert werden. Stellen Sie ausreichend Futter und Wasser vor der Geburt zur Verfügung, sorgen Sie für Ruhe und ein gutes Klima im Abferkelstall. Denn Temperaturen über 24° C belasten die Sau bei der Geburt. Die neugeborenen Ferkel dagegen sind kälteempfindlicher als andere Säugetiere, da sie kein braunes Fettgewebe zur Wärmegewinnung haben. Bringen Sie deswegen in den Abferkelbuchten Matten und Wärmelampen für die Ferkel an und schaffen so getrennte Temperaturzonen für Ferkel und Sau. Nach der Geburt ist eine rasche Kolostrumaufnahme das wichtigste für die neugeborenen Ferkel. Denn nur über die Biestmilch der Sau können sie Immunglobuline zur Abwehr von Viren und Bakterien aufnehmen. Daneben enthält Kolostrum:
- Fett als Energiequelle
- Essentielle Aminosäuren für das Wachstum
- Infektionshemmende Stoffe zum Schutz vor Darmentzündungen
- Essentielle Inhaltsstoffe für Funktionalität und Wachstum von Organen wie z. B. Darm, Niere und Leber
- Ganz besonders wirken opiumartige Stoffe (Endorphine) des Kolostrums. Sie machen die Ferkel nach dem Saugen schläfrig und fördern die Bindung zwischen Sau und Ferkeln.
Durch sogenanntes „Splitnursing“ können Sie die Kolostrumaufnahme der kleineren und schwächeren Ferkel unterstützen, indem Sie die erstgeborenen Ferkel nach der Kolostrumaufnahme kurzzeitig wegsperren. Nach dem alle Ferkel ausreichend Biestmilch aufgenommen haben, kann ggf. mit der Zufütterung von Ersatzmilch begonnen werden. Das kann gerade bei großen Würfen sinnvoll sein, denn das Absetzgewicht entscheidet über die weitere Entwicklung in der Aufzucht.
Absetzen bedeutet Stress
Das Immunsystem der Ferkel ist nach dem Absetzen am schwächsten. Denn die durch die Biestmilch erworbene Immunität gegen die typischen Erreger ist nicht mehr belastbar und der Aufbau der eigenen Immunität noch nicht abgeschlossen. Dazu kommt, dass Absetzen für die Ferkel enormen Stress bedeutet:
- Neue Umgebung mit neuen Buchtengenossen
- Neue Fütterungs- und Tränketechnik
- Anderes Futter
- Temperaturveränderung
- Neues Erregerspektrum vor allem durch neue Buchtengenossen
Werden Ferkel für die Mast zugekauft kommt auch noch Stress durch den Transport dazu. Deswegen sollten hier die Transportwege möglichst kurz sein.
Um Ihren Ferkeln die Absetzphase zu erleichtern, kann Urkraft Belastbar & Vital eingesetzt werden. Das Ergänzungsfuttermittel enthält Kräuterextrakte und Vitamine zur Stärkung des Immunsystems, denn bei zunehmendem Stress steigt der Vitaminbedarf deutlich.
Gesunde Aufzucht – darauf kommt es an
Beim Aufstallen darf es zu keiner Überbelegung kommen und die Ferkel sollten gleich zu Anfang nach Größe und Gewicht sortiert werden, so dass später keine weiteren Gruppenwechsel nötig sind. Eine Bucht sollte dabei aber frei bleiben, in diese werden innerhalb der nächsten 2 Wochen die schwächsten Tiere aus den übrigen Buchten umgestallt. Außerdem sollte beim Umstallen der Temperaturwechsel so weich wie möglich gestaltet werden. Überprüfen Sie hierzu regelmäßig die Spaltentemperatur und die Lüftung, denn ein Ferkel braucht einen warmen Bauch und eine kalte Nase.
Auch die Fütterung ist auf die Bedürfnisse der Ferkel anzupassen. Im Idealfall kennen die Ferkel das Futter bereits, so dass sie zügig mit der Futteraufnahme beginnen. Möglicherweise können in den ersten 1-2 Wochen nach dem Absetzen zusätzliche Fressplätze angeboten werden, um allen Ferkeln die Futteraufnahme zu erleichtern. Zur weiteren Unterstützung der Tiere kann Kräuterkraft Aufzucht & Verdauung zugefüttert werden. Dieses Kräuter-Ergänzungsfuttermittel enthält unter anderem Chicoréewurzel und Schafgarbe für eine stabile Darmflora und eine gesunde Entwicklung der Ferkel.
Doch das wichtigste Futtermittel auch für Absetzferkel ist Wasser. Hier ist auf optimale Qualität zu achten. Doch häufig baut sich in den Leitungen (vor allem wenn Medikamente oder Säuren verabreicht werden) Biofilm auf. Dieser muss regelmäßig entfernt werden und auch das Standwasser sollte aus den Leitungen gelassen werden, da es sonst zu Durchfällen kommen kann.
Durchfälle sind durch die vielen Umstellungen allgemein ein häufiges Problem bei Absetzferkeln, daher empfiehlt sich zur Vorbeugung die Gabe von Eudigest®. Mit verschiedenen Kräuterextrakten wie beispielsweise Wegwartwurzelextrakt wirkt Eudigest® darmschützend und vitalisierend gegen absetzbedingte Verdauungsstörungen.