Das Schwanzbeißen beim Schwein, das gelegentlich von anschließendem Kannibalismus begleitet ist, wird vorwiegend auf verschiedene Umwelteinflüsse zurückgeführt.
Äußerer Anlass ist meist eine Schwanzverletzung, woraufhin die Tiere dann im wahrsten Sinne des Wortes "Blut lecken". Beim Auftreten solcher Fälle sollte immer zuerst das Stallklima überprüft werden! Zu hohe Luftfeuchtigkeit im Stall erhöht die Aggressivität der Schweine, ebenso hohe Schadgaskonzentrationen, vor allem Ammoniak, Zugluft, Überbelegung und einstreulose Haltung (Spaltenböden) können das Problem verschärfen.
Gelegentlich wird Langeweile der hochintelligenten Tiere für das Schwanzbeißen verantwortlich gemacht. Hier hilft es meist, einen Arm voll Stroh oder Spielzeug in Form von Eisenketten oder ähnlichem in die Bucht zu geben.
Aber auch die Fütterungsseite ist zu inspizieren. Wurde die Fütterung kürzlich verändert? Sowohl ein Eiweißmangel als auch zu hohe Energiegehalte (viel Weizen und Mais) bei gleichzeitig mangelndem Rohfasergehalt sind die häufigste Ursache. Man diskutiert ferner einen Mangel an Mineralstoffen, Vitaminen, sowie auch eine Mykotoxinbelastung des Futters. Das Beifüttern von Kräuterkraft Mast sorgt generell für ruhigere, ausgeglichenere Tiere und kann somit in gewissem Umfang auch zur Reduzierung des Problems Schwanzbeißen beitragen.
Während Räudemilben vor allem für das Ohrenbeißen verantwortlich gemacht werden, sollte man beim Schwanzbeißen ebenso an einen möglichen Wurmbefall der Tiere denken. Das vermehrte "Schwänzeln" der Schweine erregt die Aufmerksamkeit der Artgenossen, die daraufhin mit dem Schwanz zu spielen beginnen. Wenn dann das erste Blut fließt, geht es rasch mit dem Kannibalismus los.
Grundsätzlich sollte man in der betroffenen Bucht auch die Trinkwasserventile überprüfen! Diese können durch Schmutz schwergängig werden. Denn Wassermangel wäre eine weitere mögliche Ursache für die diskutierte Verhaltensstörung.
Das Aufsprühen des KlauSan®-Pflege-Sprays auf die betroffenen Schwänze soll einerseits Entzündungen verhindern und andererseits die Wundheilung unterstützen. Praktiker berichten auch davon, dass der bittere und anscheinend unangenehme Geschmack des Sprays die Tiere in vielen Fällen vom weiteren Schwanzbeißen abhalten kann.