Der MMA-Komplex
Mit dem Abferkeln beginnt die größte Herausforderung für die Sau, denn steigende Ferkelzahlen bringen mit sich, dass auch die Milchmenge zur Versorgung der Ferkel ansteigen muss. Doch damit nicht genug, denn häufig erkranken die Sauen nach dem Abferkeln. Sie fressen nicht genug, haben zu wenig Milch und das Gesäuge ist entzündet. Die Rede ist hier von einer der wirtschaftlich bedeutendsten Erkrankungen in der Sauenhaltung: MMA.
Der MMA-Komplex steht für:
• Mastitis = Gesäugeentzündung
• Metritis = Gebärmutterentzündung und
• Agalaktie = Milchmangel
Es müssen dabei nicht zwangsläufig alle drei Krankheitsbilder gleichzeitig auftreten, häufig kommt es aber zu einer Kombination. Typische Symptome der betroffenen Muttersauen sind Fieber, Appetitlosigkeit und Vaginalausfluss. Außerdem leiden die neugeborenen Ferkel unter dem Milchmangel und magern ab oder bekommen Durchfall.
Vorbeuge von MMA
Ein wichtiger Aspekt zur Vorbeuge von MMA ist die Fütterung. Die Futtermenge und -zusammensetzung der Sauen im geburtsnahen Zeitraum ist entscheidend für das vermehrte Auftreten von MMA. Das Futter sollte die Sau ausreichend mit Energie versorgen, aber den Darm nicht belasten.
Daher sollte kurz vor der Geburt die Ration deutlich gekürzt werden, um den Darm nicht zu überlasten, aber natürlich ohne dass die Sau in eine Energiemangelsituation gerät.
Die ideale Fütterungsstrategie ist von vielen Faktoren abhängig.
Daher sollten die Sauen zusätzlich zur Vorbeuge von MMA zwei bis drei Tage vor dem errechneten Abferkeltermin einmalig ColoSan® direkt über das Maul verabreicht bekommen. ColoSan® bewirkt eine Anregung der Darmperistaltik und Giftstoffe werden mit dem Kot zügig ausgeschieden. Denn mangelnde Aktivität des Darmes ist Wegbereiter für die Entstehung von Vergiftungen: Toxine, die eigentlich zur Ausscheidung kommen sollten, bleiben länger im Verdauungssystem und gelangen über die gedehnte Darmwand in die Blutbahn. Diese Anflutung von Giftstoffen kann eine MMA-Erkrankung hervorrufen.
Zur angepassten Fütterung gehört natürlich auch eine optimale Trinkwasserversorgung. Das bedeutet die Sauen müssen immer freien Zugang zu qualitativ einwandfreiem Trinkwasser haben. Bei Nippeltränken sollte die Durchflussrate mindestens 1-2 l pro Minute betragen. Zusätzlich kann anfangs Wasser in den Trog gefüllt werden, um die Sau zum Saufen zu animieren. Denn ist die Wasseraufnahme zu gering trocknet der Darminhalt aus und die Gefahr der Verstopfung steigt wieder. Außerdem kann es zu Blasen -und Nierenentzündungen durch den hochkonzentrierten und keimbelasteten Harn kommen und obendrein geht auch noch die Milchmenge zurück.
Ergänzend zu einem optimierten Fütterungs- und Tränkemanagement sollte selbstverständlich auch auf die Hygiene geachtet werden. So kann der Infektionsdruck deutlich herabgesetzt werden. Das ist wichtig, denn die Sauen sind während und nach der Geburt besonders anfällig für Infektionen, da die weit offenen Geburtswege oder das Gesäuge ideale Eintrittspforten für Erreger darstellen.
Unterstützende Maßnahmen bei akutem MMA-Komplex
Beim Auftreten einer Gesäugeentzündung sollte Pyrogenium compositum oral mehrmals täglich eingegeben werden. Auf diese Weise wird die körpereigene Immunabwehr aktiviert, um die Entzündung zu bekämpfen.
CoolSpray kühlt das heiße, meist geschwollene Gesäuge und fördert das Wohlbefinden. Bei kleinen Biss-Verletzung durch die Ferkelzähne kann zusätzlich Wund-Pflege-Spray für eine rasche Regeneration der Haut eingesetzt werden.
Um die Sauen insgesamt von innen heraus zu stärken empfehlen wir die Zufütterung von Kräuterkraft Zucht. Dieses Ergänzungsfuttermittel enthält 77 % Kräuter-Wirkstoffkomplexe, die speziell die Leber stärken und somit den Stoffwechsel entlasten. Außerdem sind appetitanregende und milchbildungsfördernde Kräuter enthalten.