Immunglobuline werden auch als Antikörper bezeichnet. Es handelt sich dabei um Proteine, die bei Wirbeltieren von spezifischen weißen Blutkörperchen des Immunsystems als Reaktion auf bestimmte Stoffe, die Antigene, gebildet werden.
Jeder Rinderhalter kennt die Bedeutung der frühzeitigen und ausreichenden Aufnahme von Kolostrum durch neugeborene Kälber. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt haben Kälber nur sehr wenig Antikörper im Blut. Sie werden quasi schutzlos geboren und benötigen daher die mütterlichen Immunglobuline über die Biestmilch. Diese werden über den Darm aufgenommen und gelangen ins Blut. Die Kolostrumgabe stellt somit eine natürliche passive Immunisierung dar, indem bereits gebildete Antikörper auf das Kalb übertragen werden. Doch nur in den ersten 24 Lebensstunden können die großen Moleküle die Darmschleimhaut ungehindert passieren.
Worin ist dann der Sinn zu sehen, Kälbern noch zu einem späteren Zeitpunkt Immunglobuline auf oralem Weg zu verabreichen?
Die spezifische Bindung von Antikörpern an die Antigene stellt einen wesentlichen Teil des Abwehrsystems gegenüber von außen eingedrungenen Fremdstoffen dar. Sie erfolgt nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Die Antikörper suchen gezielt nach dem zu ihnen passenden Antigen, z.B. auf der Oberfläche von Bakterien, binden daran und verhindern ein Anheften dieser Krankheitserreger an der Darmwand. Das Prinzip funktioniert nicht nur bei Antikörpern, die der Körper selbst aktiv bildet, sondern auch bei von außen zugeführten Immunglobulinen. So werden Immunglobuline, die gegen E. Coli gerichtet sind, diese Bakterien gezielt im Darm aufsuchen und an sie binden. Die Erreger werden ausgeschieden, ohne dass sie Schaden anrichten konnten.
Diese passive Immunisierung über die orale Zufuhr bereits gebildeter Antikörper wirkt sofort, jedoch nicht nachhaltig. Es entsteht auf diesem Wege kein dauerhafter Schutz für das Kalb, wie etwa bei einer aktiven Immunisierung. Der Druck der krankmachenden Keime auf das Kalb kann durch solche Immunglobuline jedoch deutlich reduziert werden und ist damit in Durchfallsituationen unbedingt zu empfehlen.
Dr. Schaette Ferm, die Kompletttränke für Kälber bei Durchfallerkrankungen, enthält ebenso wie der vorbeugend einzusetzende Tränkezusatz EuDigest® ein spezielles Volleipulver, welches reich an Immunglobulinen gegen die gängigen Durchfallerreger E. coli, Rota-, Coronaviren und Kryptosporidien ist. Damit wird der Immunstatus der Kälber gestärkt und die Darmgesundheit gezielt gefördert.
Volleipulver enthält eine große Menge an aus dem Dotter stammenden spezifischen Antikörpern (Immunglobulin Y = das funktionelle Äquivalent 
zum IgG), welche das Küken nach dem Schlupf vor Erregern schützen. Um Antikörper gegen die gängigen Durchfallerreger zu erhalten, werden die Hennen, aus deren Eiern das Volleipulver gewonnen wird, aktiv gegen die entsprechenden Erreger geimpft. In der Folge bilden die Hennen spezifische Antikörper und geben diese ins Ei ab. Die Wirksamkeit des Immunglobulin-reichen Volleipulvers gegen die Krankheitserreger konnte in verschiedenen Studien belegt werden.
Die Gewinnung von Antikörpern aus dem Dotter gelegter Eier ist eine nicht-invasive Methode der Antikörper-Produktion, da dazu keine Blutabnahme erforderlich ist. Mit jeder weiteren Eiablage vom gleichen Huhn steigt die verfügbare Menge an jeweiligen Antikörpern deutlich an.
In Japan wird das Immunglobulin Y aus dem Eigelb gegen Salmonellen geimpfter Hühner übrigens auch in Lebensmitteln, wie z.B. Joghurt, eingesetzt.
Bei den Ergänzungsfuttermitteln Dr. Schaette Ferm sowie EuDigest® stehen dagegen die in der Nutztierhaltung gehäuft vorkommenden E. coli Bakterien, die Rota- sowie Coronaviren und die Kryptosporidien im Fokus. Das immunglobulinreiche Volleipulver ist eine wertvolle Komponente in diesen beiden Produkten, um junge Kälber in ihrer Darmgesundheit zu stärken.
Hinweis: Da Eipulver in den Anhängen der EU Öko-Verordnung nicht gelistet ist, darf es in Ferm B, dem Produkt für Biobetriebe, leider nicht eingesetzt werden.
