Erkrankungen des Atmungssystems sind in Rinderbeständen von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Aufgrund anatomischer Besonderheiten sind vor allem die Kälber anfällig. Erst im Alter von etwa einem Jahr ist beim Rind die Lungenentwicklung abgeschlossen. Infolge von Atemwegserkrankungen kommt es zu Verzögerungen in der Entwicklung, oft auch zu dauerhaftem Kümmern.
Bei Masttieren hat dies negative Auswirkungen auf die täglichen Zunahmen und damit die Mastdauer, während sich aus betroffenen Kuhkälbern allenfalls Milchkühe mit deutlich reduziertem Leistungsvermögen entwickeln. Auch der Zeitpunkt der Erstbesamung wird später erreicht. Auswertungen haben gezeigt, dass bis zu 40% der wirtschaftlichen Verluste für den Milchviehhalter durch Gewichtsverluste als Folge von Atemwegserkrankungen entstehen.
Da es bei diesen seltener als etwa bei Durchfallerkrankungen zu Totalverlusten kommt, werden die kostenintensiven Folgeschäden häufig ausgeblendet.
Wie viele Erkrankungen in Nutztierbeständen sind auch die verschiedenen Erkrankungen der Atemwege als Faktorenerkrankungen anzusehen. Dies bedeutet, dass Erreger allein nicht zwangsläufig zum Ausbruch der Erkrankung führen. Erst dann, wenn sie auf ein abwehrgeschwächtes Tier treffen – etwa durch suboptimale Bedingungen in der Haltung, Fütterung oder Stallklimaführung – können sie ihre uneingeschränkte Wirkung entfalten. Man sagt, dass rund 70-80 Prozent der krankheitsverursachenden Faktoren in den Ställen unbelebter Art sind. So kennt jeder die erhöhte Anfälligkeit der Kälber und Rinder in der Übergangszeit mit starken Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperaturen, während bei durchgehendem Frost im Winter deutlich weniger Tiere erkranken.
Atemwegsinfekte sind eine Domäne der Pflanzenheilkunde. Es gibt eine Fülle potenter Arzneipflanzen mit entzündungshemmenden, keimtötenden, entkrampfenden, schleimlösenden, fiebersenkenden oder immunstärkenden Eigenschaften, derer man sich in der Praxis bedienen kann. Oft vereint eine einzelne Pflanze mehrere dieser Wirkungen in sich, da es sich um Vielstoffgemische handelt. Dadurch kommt eine große therapeutische Breite zustande. Kräuter und Heilpflanzen besitzen so genannte „Multi-Target“-Eigenschaften. Dies bedeutet, dass sie an ganz verschiedenen Stellen im Organismus angreifen und damit die Gesundheit der Tiere auf eine breitere Basis stellen.
So ist zum Beispiel die große Gruppe der ätherischen Öle bei Atemwegserkrankungen von Interesse. Man hat über 100 verschiedene Komponenten in einzelnen ätherischen Ölen nachweisen können. Zwischenzeitlich sind die ätherischen Öle analytisch gut dokumentiert und in ihrer pharmazeutischen Wirkung bekannt. Durch das gezielte Kombinieren verschiedener ätherische Öle mit unterschiedlichen Eigenschaften kann die Wirkungsbreite entsprechender Produkte deutlich erweitert werden.
So sollte eine Kombination verschiedener ätherischer Öle (z.B. aus Thymian, Eukalyptus, Anis u.a.) die bei Atemwegserkrankungen zum Einsatz kommt, diese nicht nur entlasten und stärken, sondern zusätzlich eine Appetitanregung und Vitalisierung der Tiere bewirken.
Während man bei Atemwegsinfekten beim Menschen vorwiegend auf das Inhalieren ätherischer Öle setzt oder auch Einreibungen der Brust mit Ätherischöl-haltigen Salben vornimmt, werden diese Stoffe bei Nutztieren in der Regel über das Futter verabreicht. Dies ist möglich, da ätherische Öle wegen ihrer kleinen Molekularstruktur sehr kurzfristig über die Schleimhäute in den Blutkreislauf und von dort aus bis in die feinsten Lungenverästelungen gelangen, um dort ihre Wirkung zu entfalten.
Pulverförmige Ergänzungsfuttermittel auf Ätherischöl-Basis, wie Bronch-Arom® B Pulver, bei denen die ätherischen Öle auf einen mineralischen Träger aufgesprüht werden, lassen sich bei Kälbern und Rindern problemlos in das Schrot oder auch die Kälber-TMR einmischen. Bei ganz jungen Kälbern, die noch vorwiegend über die Tränke (Vollmilch oder MAT) versorgt werden, bietet sich das flüssige Bronch-Arom® B an. Darin sind die ätherischen Öle an fette Öle gebunden, sind geschmacklich dadurch etwas milder und können in die Kälbertränke eingerührt werden.
Der Einsatz von Bronch-Arom® B kann zur Unterstützung der Atemwegsfunktion und Appetitanregung auch vorbeugend in Zeiten erhöhter Anfälligkeit erfolgen.