Henning Habermann hält ca. 30.000 Legehennen der Rasse Lohmann Tradition in Freilandhaltung mit Volieren in zwei hochmodernen Ställen.
Seit rund 10 Jahren hat er den elterlichen Betrieb in Bleckmar im Landkreis Celle auf Hühnerhaltung umgestellt. Er erzeugt auf eigenen Flächen das benötigte Futter: Mais und etwas Weizen, seit einem Jahr tatsächlich Soja und neuerdings auch Hirse. Immer auf der Suche nach den passenden Futtermitteln für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, auch wenn nicht „Bio“ draufsteht. Der Hühnermist wird als Dünger verwendet, so dass der Betrieb äußerst wenig sonstigen Dünger braucht. Eine eigene Futtermühle gehört dazu. Der Landwirt meint: „Der Einfluss des Futters auf die Gesundheit der Hühner und die Eiqualität ist immens, daher trägt es zum Erfolg bei, das eigene Futter nach Bedarf mischen und einsetzen zu können“. Und wir wissen, was drin ist.
Die Eier werden an zwei große Supermarktketten direkt vermarktet, sowie an umliegende Hofläden und einige Hofkunden.
Die rote Vogelmilbe ist auch auf diesem Betrieb präsent. Der Parasit „kostet“ Leistung der Tiere und ist ein Überträger von Geflügelkrankheiten und Zoonosen. Wie viele Studien belegen, nimmt die Prävalenz von Dermanyssus gallinae europaweit eher zu, nicht zuletzt durch die geänderten Haltungsformen, die den Milben mehr Verstecke bieten und sie gleichzeitig schwieriger mit Antiparasitika erreichbar machen. Dazu kommen die Klimaerwärmung und zunehmende Resistenzen gegen typische Mittel.
Umgebungsbehandlung im großen Stall
Die Anwendung klassischer Antiparasitika scheut der Agrarökonom, denn Rückstände könnten im Lebensmittel Ei verbleiben. Er braucht sie auch nicht, denn MilbiSec® funktioniert sehr gut. Es ist für Tier und Mensch ungiftig, da die besondere, registrierte Kieselgur von der Größe und Beschaffenheit her nicht wie manch andere Stäube die typische Asbest Lunge verursacht.
Vor der Einstallung der Junghennen wird der Stall penibel gereinigt und desinfiziert. Für die folgende Milbenprophylaxe verwendet eine Firma einen großen Behälter (z.B. IBC), Kompressor, Schlauch und eine Druckluftpistole. Es wird eine 10-15%ige Lösung mit MilbiSec® und Wasser hergestellt und im ganzen Stall aufgebracht. Besonders die Stellen wo Metall auf Metall trifft, Sitzstangen, dunkle Ecken unter Ei- und Kotband usw. werden gründlich befeuchtet. Herr Habermann stellt fest, dass das feucht aufgebrachte Mittel nach dem Antrocknen des weißlichen Belages 3-4 Monate lang gut vor den Milben schützt.
Dran bleiben und kontrollieren
In der warmen Jahreszeit wird es meist schlimmer mit den Milben. Dann kontrolliert der Landwirt die typischen Stellen mit dem Finger. Sieht er Parasiten, wird der Stall mit der Pistole „Eigenbau“ trocken ausgestäubt. Das bringt sofort Ruhe rein, hält jedoch nicht ganz so lange wie das nasse Ausbringen, ca. einen Monat. Er hat immer MilbiSec® da, sagt er.
Rein in die Ritzen: Bekämpfung in kleineren Ställen
Die Kollegen vom Rassegeflügel-Verein haben noch einen Tipp parat: ist ein Sandbad vorhanden, kann man auch den Sand mit dem Produkt versetzten, dann stäuben sich die Hühner selbst ein.
Natürlich gilt auch im Kleinbestand: Laufwege und Verstecke der Parasiten mitbehandeln, nach dem Motto: „Rein in die Ritzen“.